Pferdedecken – für jeden Zweck das passende Modell

De Reitsport

Pferdedecken dienen dem Schutz des Pferdes. Es gibt sie in vielen Ausführungen für verschiedene Einsatzzwecke. Meistens dienen Pferdedecken als Wetterschutz. Manche Modelle bieten zudem Schutz vor Insekten oder bieten bessere Sichtbarkeit in der Dunkelheit.

Die Auswahl der richtigen Decke hängt vom Verwendungszweck und dem Pferd, das sie Tragen soll, ab.

Verschiedene Arten von Pferdedecken

Pferdedecken unterscheiden sich im Wesentlichen durch:


• Verwendungszweck (Schützen, Wärmen, mit Regenschutz oder ohne)

• Oberflächenbeschichtungen und Materialien

• Füllungen.

Verwendungszwecke für Pferdedecken sind:


• Abschwitzdecken

• Regendecken

• wärmende Winterdecken

• Übergangsdecken

• Fliegendecken

• Ekzemerdecken.


Weitere Deckenarten sind Spezialdecken wie Leuchtdecken oder Nierendecken.

Die Decken sorgen dafür, dass sich ein schwitzendes Pferd nicht erkältet. Sie sind meistens aus atmungsaktivem Fleece hergestellt und leiten die Feuchtigkeit sicher vom Fell weg.


Steht ein Pferd nur draussen, sollte die Abschwitzdecke mit einer regendichten Membran versehen sein. Einige wenige Modelle bieten diese Kombination (Regendecken mit Abschwitzfunktion).

Regendecken eignen sich für:


• alte und kranke Pferde

• Tiere mit wenig Auslauffläche und Unterstellmöglichkeiten

• geschorene Pferde.


Können sich die Tiere normal draussen bewegen und sind gesund, brauchen sie in der Regel keine Regendecke.

Ähnlich wie bei den Regendecken brauchen nur bestimmte Rassen und Typen eine wärmende Winterdecke:


• geschorene Pferde im Stall und Aussenbereich

• schwache und kranke Pferde

• Senioren (vor allem mit Erkrankungen des Bewegungsapparates)

• Offenstallpferde (je nach Rasse bei sehr niedrigen Temperaturen).


Winterdecken unterscheiden sich in der Wattierung und bei den Aussenmaterialien (wasserdichte Decke oder Stalldecke).

Die Übergangsdecken bieten Schutz und Wärme in den Zeiten zwischen Winter und Frühling sowie Herbst und Frühling. Übergangsdecken bieten ausreichend Wärme und optimale Atmungsfähigkeit bei plötzlichen Temperaturänderungen.

 und

Eine Ekzemerdecke muss fast hundertprozentiger Schutz vor Stichen bieten. Bei Fliegendecken muss das nicht unbedingt der Fall sein.


Bestes Beispiel für diesen Unterschied sind die leichten Fliegendecken aus Netzgewebe. Solche Decken sind besonders im Hochsommer angenehm zu tragen und halten Fliegen, Mücken und andere Insekten relativ gut in Schach. Absolut Stich-sicher sind sie aber nicht.


Ekzemerdecken haben zudem oft noch Halsteile, Kopfteile und einen breiten Bauchlatz.


Fliegendecken gibt es auch als Ausreitmodelle. Diese sollen vor allem Schutz vor Bremsen-Stichen während des Ausritts bieten.

Leuchtdecken bieten im Winter oder bei nächtlichen Sommerritten optimale Sichtbarkeit. Nierendecken schützen vor allem geschorene Tiere, die aus dem warmen Stall in die kalte Freiluft oder auf der Reitplatz kommen.

Der Unterschied zwischen

und Outdoordecken

Pferdedecken für den Innen- oder Aussenbereich unterscheiden sich im Wesentlichen durch die Wetterfestigkeit und Belastbarkeit.


Eine Decke für den Aussenbereich muss solider und reissfester sein, als eine reine Stalldecke. Ausserdem müssen Decken für den Aussenbereich immer auch regenfest sein.

Wie und wann sollte ich mein Pferd eindecken?

Am einfachsten ist diese Frage bei geschorenen Pferden zu beantworten: Diese Tiere brauchen in den Übergangszeiten, im Winter und bei Regenfällen auf jeden Fall zusätzlichen Schutz. So manch ein Sportpferd bekommt von seinem Reiter schon in den ersten kühlen August oder Septembernächten eine dünne Decke aufgelegt.


Bei nicht geschorenen Tieren kommt es auf den Gesundheitszustand und das Fell an.


Hochblütige Reitpferde bilden oft ein weniger dickes Winterfell aus, als Ponys. So manch ein Kaltblüter hat nur ein dünnes Winterfell, friert aufgrund der Masse aber selbst in Gebirgslagen kaum bis wenig.


Sind die Tiere alt, krank, im Bewegungsfreiraum eingeschränkt oder sehr sensibel ist es besser, im Zweifelsfall eine atmungsaktive Decke aufzulegen.


Meistens frieren die Tiere über Nacht oder bei plötzlichen Temperatur- und Wetteränderungen. Dazu müssten Halter zu später Stunde den Kälte-Check machen und das Pferd noch einmal im Stall besuchen. Stehen Vierbeiner klamm da und ist der Schweif fest an den Hintern geklemmt sind das Zeichen für Frieren.


Es ist schwer, eine einheitliche Empfehlung bei der Temperatur zu geben: Ein geschorener Vollblüter friert womöglich schon bei leichtem Herbstfrost, ein ungeschorenes Pony nicht einmal bei –15 C.


Die Hersteller der Decken geben zwar Empfehlungen, trotzdem müssen Halter und Reiter hier mitdenken. Nur durch Beobachtung und Erfahrungswerte kann man tatsächlich herausfinden, ab wann ein Pferd friert und den Schutz wirklich braucht.

Welche Füllung ist die richtige?

Eine Winter- oder Übergangsdecke schafft Wärme durch die Isolation und das enthaltene Futter (Wattierung):


• „leichte“ Winterdecken haben eine Füllung unter 200g

• warme Winterdecken haben Füllungen von 200g, 300g oder noch mehr.


Geschorene Tiere und solche, die viel Wärme vertragen (z.B. ein altes Offenstallpferd in einer Gebirgsregion) brauchen die warmen Decken.


Für nicht geschorene Pferde reichen als Schutz im Offenstall oder bei Krankheit meistens leichte bis mittelwarme Decken aus.


Manche Decken lassen sich im Zwiebellook aufrüsten. Solche Modelle bestehen meistens aus einer mässig gefütterten robusten und wasserdichten Aussendecke. Dann gibt es Unterziehdecken in verschiedenen Stärken.

So ist man als Reiter in jeder Jahreszeit und bei jeder Witterung gut ausgerüstet.

Was macht der Schnitt einer Decke aus?

Pferde unterscheiden sich nicht nur in der Rückenlänge, sondern auch in der Breite und im Körperbau. Manche Decken passen einfach nicht auf bestimmte Pferderassen und Typen. Sie können an Hals oder Schultern zu eng sein (bei sehr muskulösen Rassen).


Bei einer Stalldecke fällt das nicht ganz so sehr ins Gewicht.


Für den Freilauf oder einen Ausritt muss eine Decke allerdings perfekt passen. Hier gibt es einige Hersteller, die seit Jahrzehnten Decken produzieren, die für so ziemlich jeden Pferdetyp optimal passen (z.B. Bucas und Horseware).


Dazu gibt es Schnitte, die den empfindlichen Widerrist schonen und den Hals teilweise oder ganz noch miteinbeziehen.


Beim Schnitt muss jedes Pferd-Mensch-Gespann herausfinden, welche Modelle und Typen am besten passen.

Was ist bei Sommer- oder Fliegendecken zu beachten?

Auch im Sommer kann ein Reitpferd mal einen Regenschutz brauchen. Dazu gibt es sehr dünne Regendecken. Im Sommer müssen Decken absolut atmungsaktiv sein.


Fliegendecken müssen vor allem perfekt sitzen und ausreichend Schutz bieten. Dabei unterscheiden sich Fliegendecken fürs Ausreiten oder den Weidegang. Neben einem guten Schnitt und Schutz ist Atmungsaktivität sehr wichtig.


Ekzemer, die extrem geschlossene Fliegendecken tragen müssen, sind bei hoher Sonneneinstrahlung im Schatten oder in einem kühlen Stall meistens besser aufgehoben. Unter den Decken kann es eher zu einem Hitzestau kommen, als unter leichten, aber nicht zuverlässigen Netz-Fliegendecken.